Blumenlieder von Robert Stolz

Ein amüsanter und facettenreicher musikalischer Spaziergang durch die Blumenwelt Mit 20 lange Zeit verschollenen Lied-Vertonungen des Operettenkönigs Robert Stolz.

Der mit Stolz befreundete Autor Bruno Hardt-Warden hat zwanzig teils heiter-besinnliche, teils frech-ironische Chansontexte beigesteuert, die Musik entspricht den literarischen Vorgaben einfühlsam und einfallsreich. Aus den Texten der Blumenlieder entwickelt Stolz eine erstaunliche Ausdrucksvielfalt, die sich zwischen naiven Spielszenen der um den Fingerhut tanzenden Zwerglein und der emphatischen Feier der Roten Rose bewegt. Fahles Licht fällt auf die Herbstzeitlose, exotisch anmutende Pentatonik umgibt die Lilie, in impressionistische Farben wird die Feuernelke gehüllt.

Stolz beherrscht sein Handwerk souverän. Oft wechselt die Stimmung innerhalb eines Liedes, und das sorgt für Abwechslung, wo die formalen Modelle - in der Regel einfach gebaute Strophenlieder - mehr auf Eingänglichkeit als auf Komplexität setzen. In seiner Summe ergibt das einen angenehm zu hörenden Blumenstrauß mit leicht bekömmlichen Kostbarkeiten und gelegentlichen melancholischen Eintrübungen. Gleich dem Schneeglöckchen haben es die Blumenlieder bei all ihrer Leichtigkeit verdient, ernst genommen zu werden - und zwar als Kunstlieder und befreit von operettenhaftem Sentiment. (Stefan Schmöe)

 

 (Hier ist die Premieren-Rezension nachzulesen)